Füllwörter und Füllsätze

Füllwörter und Füllsätze werden von Autoren gern benutzt, um einen Text länger zu machen. Vor allem bei Längenvorgaben wird dieser Trick gern angewandt, um ohne eine ausreichende Menge inhaltlicher Ideen auf die erforderliche Wort- oder Zeichenenanzahl zu kommen. Weitgehend inhaltsleere Wörter wie „vielleicht“, „wohl“, „durchaus“ und „in gewisser Weise“ lassen sich fast überall leicht einschieben – und werden ja auch manchmal sinnvoll und einem bestimmten Stil entsprechend als Auflockerung angewendet. In zu hoher Anzahl sind Füllwörter aber nur lästig und lenken vom eigentlichen Inhalt des Textes ab. Dasselbe gilt für Redefloskeln und ganze Füllsätze, die nur vereinzelt eingestreut werden dürfen, damit man nicht den Eindruck hat, nur eine Ansammlung von Worthülsen zu lesen, in denen die eigentliche Information untergeht. Dies ist unbedingt zu vermeiden.

Eine Abart davon ist auch die wörtliche oder inhaltliche Wiederholung, die bei langen Texten sinnvoll und schwer zu vermeiden ist, von der aber bisweilen auch unnötig Gebrauch gemacht wird. Wenn Sie einen Text schreiben, machen Sie sich lieber mehr Mühe mit der Stoffsammlung im Vorfeld. Meist findet sich bei einigem Nachdenken mehr als genug Material, so dass nach der Texterstellung noch gekürzt werden muss. Ein wirklich guter Text kann zwar zum Inhalt passende, gezielt eingesetzte Sprüche und Redensarten enthalten, enthält ansonsten aber so gut wie keine Leerformeln. Auf diese Weise bleibt beim Leser das Interesse erhalten, was gerade bei Zeitmangel und bei längeren Texten nicht selbstverständlich ist.

Vor allem im Internet werden die Texte einer Seite häufig nur überflogen – ob ein Text etwas mehr fesselt, hängt vom stilistischen Geschick des Texters ab. Sobald der Informationsgehalt als nicht ausreichend empfunden wird, steigt die Gefahr, dass etwa ein potentieller Kunde weiterklickt. Werbetexter müssen generell Füllmaterial möglichst vermeiden.

Entscheidend sind also die inhaltliche Vorbereitung in Form einer Stoffsammlung und die Nachbereitung – das heißt die Tilgung überflüssiger Füllsätze und Füllwörter.